Vor genau 201 Jahren – am 17. Mai 1821 – wurde in Stephansried im Allgäu ein ganz besonderer Mann geboren. Sein Lebenswerk leistet uns auch heute noch Tag für Tag wertvolle Dienste zur Stärkung von Gesundheit und Wohlbefinden und bildet die Grundlage unserer Vereinsarbeit. Sebastian Kneipp hat uns mit seinem Kneipp-Programm ein großartiges Erbe hinterlassen, aus dem jeder von uns schöpfen kann, um Körper, Geist und Seele für die vielen Herausforderungen des Alltags zu wappnen.
Das bewegte Leben des “Wellness-Pioniers”
Wasserdoktor, Cholerakaplan, Kräuterpfarrer, Heilkundiger – schon zu Lebzeiten war Sebastian Kneipp ein internationaler Star. Ein Vorreiter in Sandalen auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge, ein Influencer seiner Zeit und ein Selfmademan in Start-up-Projekten. Ein Magnet für Heilsuchende, Garant für Tourismus-Aufwind, Liebling der Promis, Hoffnungsschimmer der Armen. Laut Wikipedia galt er zu Beginn des 20. Jahrhunderts als der bekannteste Deutsche nach Bismarck. Und heute noch steht Kneipp für ganzheitliche Gesundheit und Naturverbundenheit.
Prägende Jahre im Überblick
aus dem Artikel “Kneipp, der Superstar” von unserer Kneipp-BEWEGT-Redakteurin Dr. Susanna Sklenar in der Jubiläumsausgabe vom Mai 2021
1821
Kneipp wird am 17. Mai 1821 in Stephansried bei Ottobeuren im bayrischen Allgäu als Sohn des Leinenwebers Xaver und seiner Frau Rosina geboren. Er wächst mit vier Schwestern in armen Verhältnissen auf.
1827–1839
Besuch der Dorf- und Sonntagsschule in Stephansried. Schon als Schulkind arbeitet er täglich mehrere Stunden am Webstuhl und trägt zum Unterhalt der Familie bei.
Später mutet er sich als Knecht, Maurer und Tagelöhner jahrelang schwerste körperliche Arbeit zu, um Geld für das ersehnte Priesterstudium zu sparen.
1844
Mit 23 Jahren beginnt Kneipp das Gymnasium in Dillingen.
1846
Er erkrankt an Lungentuberkulose, an der er während der ganzen Gymnasialzeit leidet.
1848
Nach der erfolgreichen Reifeprüfung beginnt Kneipp mit 28 Jahren in schlechter körperlicher Verfassung sein Theologiestudium in München.
1849
Sebastian Kneipp ist todkrank. Die Ärzte geben ihn auf. In der Hofbibliothek findet er das Büchlein von J.S. Hahn „Von der Kraft und Wirkung des frischen Wassers“. Mit letzter Hoffnung nimmt er dreimal wöchentlich in der winterlich eiskalten Donau kurze Tauchbäder.